Tracht

Die Miesbacher Tracht setzt sich aus typischen Elementen zusammen.
Auf dieser Seite wollen wir Ihnen ein paar Begriffe vorstellen und erläutern.

ANTLASSMIEDERGWAND (ANTLESS)​

Fronleichnam-Miedergewand der unverheirateten Dirndl’n, mit seidernem Zeug. Das Fürta und das Miedertüchl sind weiß, und das Miedertüchl hat Fransen. Beim Fürta befindet sich jedoch die Schleife immer hinten in der Mitte.

BAUERNGWAND​

Bei besonderen festlichen Anlässen, mit schwarzem Scheibling, schwarzer Joppe in „Miesbacher Machart“, schwarzer Weste und langer schwarzer Hose.

BINDL​

Blaues Bindl am Hemd, bei Traueranlaß schwarzes Bindl

BOLLENKITTEL (BOINKITTL)​

Quergestreifter Stoff aus Wolle oder Leinen 
Spenser(gwand); rotwollener Unterkittel; (auch Almakittl)

Festtracht

Schalk (verheiratete Frauen  und >Mieder (ledige Frauen)

FÜRTA – SEIDENFÜRTA​

Schurz zur Tracht

Goaßl(schnalzen)

In Bayern heißt die Fuhrmannspeitsche „Goaßl“. Das Krachen der Geißeln heißt „schnalzen“.

HALBTRACHT​

Nur bei männlichen Trachtler;  welche statt der Lederhose eine lange schwarze Hose (auch sog. Stresemannhose), tragen. Wird bei Beerdigungen, Trauertagen, hohen kirchlichen Festen, Hochzeiten und bei sehr kalter Witterung getragen.

Kirchengwand

Wie schon der Name sagt, wird dieses Gewand zum Kirchgang angezogen, in manchen Orten fast jeden Sonntag, anderswo wieder nur an besonderen Festtagen. Das Kirchengwand ist ein Spensergewand. Da eine junge Bäuerin als Brautgewand einen Schalk bekommt und dann zum Schalkkittl zusätzlich ein Spenser gemacht wird, ist das sogenannte „Kirchagwand“ häufig von der gleichen schwarzen Seide wie der Schalk.

Kranzl

Kopfschmuck bei der Braut statt des Hutes; bei kirchlichen Anlässen (Fronleichnam) und Hochzeiten tragen die Dirndl statt eines Hutes ein Kranzl.

Kittl

Rock des Trachtengewandes

Leiblgwand

Gewand, zusammengenäht mit Bluse

Mieder/Miedergwand (Leinen/Seide)

Das Mieder mit dem seidenen Zeug (“Seidenwasch”) – festliches Gewand, hauptsächlich für Hochzeiten. Das Miedergwand, bestehend aus dem Kittl (Rock) und Janker, ist aus ein- oder mehrfarbigem Seiden- oder Wollstoff gemacht. Das quadratische Miedertüchl aus Seide in weiß oder in zarten Farben ist auf Dreieckform zusammengelegt.
Das Mieder mit dem leinenen Zeug („Weißwasch“) – festliche Tanztracht. Miedergewand, Miederleibl und Unterwasch sind wie beim Mieder mit dem seidenen Zeug. Das Miedertüchl ist dreieckig und aus Leinen gearbeitet.

RIEGELHAUBE​

möglicher Kopfschmuck der Ehrmutter bei der Hochzeit, oder der Fahnenmutter bei einer Fahnenweihe

ROAGASPITZ (REIHERSPITZE)​

Die Reiherfeder (spitz zulaufend), die auf so manchem Trachtlerhut steckt, in zwei- oder auch dreifacher Ausfertigung. Heutzutage ist die Feder leider aber oftmals nicht mehr vom (Fisch-)Reiher (ganzjährig geschützt) sondern von anderen, zumeist exotischen Vögeln, die ähnliche Federn besitzen, so auch z. B. beim „Adlerflaum“; dieser kommt heute oft aus Russland.

Schalk(gwand)

Hochfestliches Gewand, Hochzeitsgewand der Bäuerin.
Der Schalk, bestehend aus dem Oberteil, der Schalkjanker oder auch nur „der Schalk“ genannt wird, und dem Kittl (Rock) ist aus schwarzer Seide, meistens mit Blumenmustern.

Schmiesl

Seitlich gebundenes Vorhemd, das am Hals rechteckig ausgeschnitten und mit Spitzen eingefasst ist.

Schnurhut

Zum Schalk wird der Schnurhut aufgesetzt wie beim Mieder mit dem seidenen Zeug.

SPENSER(GWAND)

Leichte Tanztracht.
Spenser und Kittl sind entweder aus gleichfarbigem und gleichartigem Stoff oder verschiedenfarbig. Häufig wird heute ein handgewebter, quergestreifter Almakittl („Boinkittl“ – auch Boll’nkittl) getragen. Als Stoff wird Wollstoff oder Leinen verwendet. Das Spenser- gwand dient als gewöhnliche Sonn- und Feiertagstracht und wird häufig bei weniger fest- lichen Tanzveranstaltungen (Tanzspenser) als „Drehrock“ getragen.

Seidenwäsch

Aus Seide.
Auf das Miedertüchl und Fürta bezogene Bezeichnung.

Spitzhut

Wird zum Kichengewand getragen

Stärkwäsch

Anderer Ausdruck für „Weißwäsch“

Seidenfürta

Schurz zur Tracht aus Seide

Scheibling

Hut in flacher Form zur Kopfbedeckung

Vereinsgruß

„Grüaß Gott“ und „Pfüa(t) Gott“ (Früher: „Gmüatli sama“, „Xund sama“, „Standhaft“)

Vürigschnittene (Vüarigschniene)

Lange schwarze Hose (auch sog. Stresemannhose)

Weißwäsch

Mieder mit dem leinenen Zeug